Sonderanwendungen des Relaisschaltfeldes KRE-4000
Unsere Relaisschaltfelder der Serie KRE-4000 werden hauptsächlich für die Automatisierung von EMV-Untersuchungen eingesetzt. Hierbei steuern sie die Umschaltung zwischen den einzelnen Leistungsendstufen, um eine breitbandige Messung nach Prüfnorm ohne manuelles Umschalten zu ermöglichen. Die Auswahl der Relais erfolgt dabei individuell nach den Anforderungen des Kunden (Frequenzbereich bis zu 50 GHz möglich). Die Anwendung der Schaltfelder von MTS Systemtechnik ist jedoch nicht auf diesen relativ einfachen Fall beschränkt. Anhand von Beispielen soll die flexible Einsatzmöglichkeit dieses leistungsfähigen Gerätekonzepts einmal aufgezeigt werden.
Verstärkermatrix KVE-1/6/1-TFRO
Sie dient als abgesetzter Vorverstärker in der Schirmkammer. Um den geforderten Frequenzbereich von 100 kHz bis 26,5 GHz abzudecken, sind fünf verschiedene low noise amplifier eingebaut, die über HF-Relais wahlweise in den Signalweg geschaltet werden können. Die LNA’s haben ein Rauschen im Bereich von ±1,0 dB typ. bis ±2,0 dB typ. und eine Verstärkung zwischen 31 dB bis 50 dB. Bei den vier Verstärkern die oberhalb von 1 GHz arbeiten ist jeweils noch ein Bandpass zum Schutz des Eingangs vorgeschaltet. Damit von der Matrix möglichst wenige Störsignale ausgesendet werden, ist das enthaltene Netzteil längs geregelt und der Steuereingang ist als LWL-Anschluss ausgeführt.
Relaisschaltfeld KRE-4123-ESCU
Dieses einfache Schaltfeld dient zum Selektieren von bis zu vier verschiedenen Netznachbildungen für einen Messempfänger durch eingebaute HF-Relais. Zusätzlich können bei Bedarf noch 10 dB oder 20 dB Dämpfung in den Signalweg geschaltet werden. Die nicht ausgewählten LISN’s sind dabei jeweils mit 50 Ω terminiert. Als maximale Eingangsleistung sind dabei 50 Watt CW je Anschluss möglich. Das Gerät kann sowohl über RS-232, per USB, als auch mit Hilfe des eingebauten Touchpanel Displays bedient werden.
Schaltmatrix MX-3/6/3-MASTER / MX-2X6/3-SLAVE
Durch diese komplexe 4-fach Matrix ist es möglich, ferngesteuert sechs verschiedene HF-Leistungsverstärker flexibel auf drei verschiedene nebeneinander liegende Schirmkammern zu verteilen. Dabei sind jeder Schirmkammer ein Signalgenerator und jeweils zwei Leistungsmessgeräte zugeordnet (siehe Bild), die immer synchron mit den Schirmkammern schalten. Durch diese komfortable Schalteinrichtung wird eine optimale Ausnützung von sehr teurem Invest (HF-Leistungsverstärker) erreicht und erspart dadurch hohe Kosten.
Durch drei verschiedene IEEE-488-Schnittstellen (eine je Schirmkammer) kann die Matrix gesteuert werden. Dabei ist es nicht möglich einen Verstärker auszuwählen, der bereits mit einer anderen Schirmkammer verschaltet ist, damit möglicherweise keine laufende Messung unterbrochen wird.
Als Besonderheit gibt es auch noch je einen Interlock-Anschluss für alle drei Schirmkammern. Dadurch kann jederzeit sichergestellt werden, dass bei geöffneter Tür der ausgewählte Verstärker kein Eingangssignal mehr erhält, indem der Eingang jeweils auf eine 50Ω-Terminierung geschaltet wird. Zusätzlich gibt es für jeden Verstärker noch einen Interlock-Ausgang. Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Verschaltung dabei elektromechanisch und ist dadurch unabhängig von der Firmware.
Die Matrix hat eine minimale Isolation von 110 dB und kann bis 6 GHz eingesetzt werden. Der Leistungsteil der Matrix ist maximal mit 1000 Watt CW bis 1 GHz und mit 400 Watt CW bis 6 GHz belastbar, bei nur einer Einfügedämpfung von 1,5 dB bis 4 GHz und 2,0 dB bis 6 GHz.